Herr Hoffmann begann seine Laufbahn als Elektroinstallateur und arbeitete acht Jahre im Kundendienst.
Ende der 1990er-Jahre absolvierte er die Meisterausbildung, stieg in die Kältebranche ein und machte 2002 seinen Abschluss als Meister im Kälteanlagenbauerhandwerk in Harztor. Noch im gleichen Jahr fragte ihn sein damaliger Lehrer, Jörg Peters, an: ob er sich vorstellen könne, als Dozent an der Bundesfachschule (BFS) einzusteigen.
Schon nach wenigen Wochen unterrichtete er in Meisterklassen. 2013 übernahm er zusätzlich die Schulleitung am Standort Harztor und bis 2021 leitete er die Schule parallel zur Lehre.
Eigentlich war ich kein gelernter Lehrer – fachlich kein Problem, aber ich musste lernen: Wie teile ich den Unterricht ein? Wie viele Übungen brauchen die Schüler? Da war viel Unsicherheit am Anfang. Aber ich habe gemerkt: Wir lernen voneinander. Gerade die Meisterschüler bringen Praxiserfahrung mit und wir geben die Theorie dazu. Das war von Anfang an ein Geben und Nehmen.
Neue Wege
Ein Wendepunkt kam 2020: „Ich habe mir mehr Freiraum gewünscht, um auch Hilfs- und Bildungsprojekte umzusetzen.“ Durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) reiste er 2022 nach Costa Rica, wo er Berufsschulen bei der Umstellung auf umweltfreundliche Kältemittel beriet. Acht Schulen besuchte er, hat Lehrer fortgebildet und gemeinsam mit den Lehrern Modelle für die Ausbildung gebaut. „Wir haben Anlagen aus einfachen Bauteilen entwickelt, die die Schulen selbst nachbauen konnten. Das Wissen bleibt und wächst weiter.“
Die Eindrücke waren prägend: Schulen ohne Mittel, Lehrer, die ihr privates Werkzeug mitbringen mussten, Kinder, die auf kostenlose Mahlzeiten angewiesen waren. „Da merkt man, wie gut wir es hier haben. Ich sage das auch meinen Schülern: Seid dankbar, wie gut eure Ausbildung ausgestattet ist.“
Arbeit, die Raum fürs Leben lässt
Heute ist Herr Hoffmann in Teilzeit angestellt, mit voller Lehrverantwortung während des Schuljahres und der Freiheit, im Sommer mehrere Monate auf Reisen zu verbringen. Ob auf dem Jakobsweg als Freiwilliger in Herbergen oder in Lateinamerika: „Diese Flexibilität gibt mir Energie. Ich komme mit frischer Kraft und Inspiration zurück und kann meinen Schülern die bestmögliche Ausbildung und neue Perspektiven geben.“
Sein Rat an künftige Dozenten
„Am Anfang ist alles neu und man zweifelt vielleicht: Schaffe ich das? Aber man wächst rein. Wichtig ist, zuzuhören und die Schüler mitzunehmen. Denn Lehre heißt: voneinander lernen.“