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Undichte Lötstellen durch schwefelhaltige Dämpfe

An einer Kälteanlage, in deren Nähe bekannterweise schwefelhaltige Dämpfe in der Luft auftreten, ist es wiederholt zu Undichtigkeiten an den Lötstellen gekommen. Die Hartlötverbindungen weisen offensichtlich Korrosionsschäden auf. Kann das mit den Schwefelverbindungen in Zusammenhang stehen?


In der Kältetechnik werden üblicherweise Hartlote auf Basis von Kupfer und Phosphor eingesetzt. Diese Lote haben den großen Vorteil, dass keine Flussmittel erforderlich sind. In der Regel ist die Korrosionsbeständigkeit dieser Lotgruppe gut. Dies zeigt die zuverlässige, bewährte Anwendung dieser Lote für das Hartlöten von wasser- und kältemittelführenden Kupferrohrleitungen sowie für Kupferlötungen aller Art. Problematisch wird es dagegen, wenn die Lote einem oxidierenden und schwefelabspaltenden Medium ausgesetzt werden. Unter diesen Bedingungen werden die Kupfermischkristalle des phosphorhaltigen Lotes korrosiv angegriffen. Es kommt zur selektiven Korrosion des Kupferbestandteiles im Gefüge, der Kupferanteil wandelt sich teilweise in Kupfersulfid und Kupferoxid um.Dadurch wird das Lot fortschreitend geschädigt, und die Lötstelle wird undicht und bricht. Ein solcher kritischer Korrosionsvorgang kann in wässriger, dampfförmiger oder ölartiger Umgebung stattfinden. Werden Hartlötverbindungen, die schwefelhaltigen Medien ausgesetzt sind, anstelle von phosphorhaltigen Loten mit den phosphorfreien, niedrigschmelzenden Silberhartloten gelötet, kann die beschriebene gefährliche Korrosion nicht eintreten.